Warum sind rote Haare aussergewöhnlich?

Rote Haare sind nicht nur selten und auffällig, sondern verraten auch etwas über das Krebsrisiko und Schmerzempfinden ihres Trägers.

Früher wurden rothaarige Frauen als Hexen beschimpft und gejagt. Heute ist natürlich allen klar: Die Haarfarbe sagt nichts über den Charakter des Menschen aus. Doch noch immer faszinieren die roten Haare. Nur gerade ein bis zwei Prozent aller Menschen weltweit sind rothaarig. Den grössten Anteil rothaariger Menschen gibt es in Schottland: Etwa 13 Prozent der Bevölkerung dort sind «Ginger», gefolgt von Irland und Wales.

Rote Haare fallen auf, mit Haartönen von Rotblond bis Kastanienbraun, meist heller Haut und blauen Augen sowie unzähligen Sommersprossen. Im Vergleich zu dunklen Haartypen haben Rothaarige nicht nur weniger Pigmente – also Farbstoffe im Körper –, sondern auch andere.

Rothaarige haben am wenigsten Haare

Obwohl Rothaarige oft durch ihre volle Haarpracht auffallen, täuscht das: Sie haben zwar meist dickere Haare, aber mit durchschnittlich 90’000 Haaren weniger als Braun- und Schwarzhaarige mit 100’000 und Blonde mit durchschnittlich 120’000 Haaren. Übrigens ergrauen rothaarige Menschen später als Menschen mit anderen Haarfarben.
Sommersprossen sind kleine, goldbraune Pigmentflecken auf der Haut, ausgelöst durch Sonnenlicht. Deswegen zeigen sie sich meist im Sommer und auf den Hautpartien, die besonders häufig der Sonne ausgesetzt sind – also z. B. partiell auf der Nase oder im kompletten Gesicht, auf den Armen oder Schultern. Menschen mit heller bis sehr heller Haut, Sommersprossen, blonden oder roten Haaren und grünen oder blauen Augen gelten als besonders gefährdet. Ihre Haut reagiert empfindlicher auf UV-Strahlung. Im Hochsommer bekommen sie meist bereits nach circa 5 bis 20 Minuten einen Sonnenbrand.

Das bekannteste Pigment beim Menschen ist 

Das bekannteste Pigment beim Menschen ist Melanin. Es bestimmt unter anderem die Haut- und Haarfarbe und kommt in zwei Varianten vor: Eumelanin und Phäomelanin. Melanine werden in spezialisierten Hautzellen hergestellt, den Melanozyten. Für braune und schwarze Farben ist das Eumelanin zuständig. Dieser Farbstoff sorgt auch für Sonnenbräune. Deutlich seltener ist das orangerote Phäomelanin. Es macht rote Haare rot.

Was macht Melanin im Körper?

Das Melanin schützt die Haut, indem es die auf die Haut auftreffende Lichtenergie in Wärmeenergie umwandelt. Durch diese Umwandlung verhindert das Hautpigment, dass die DNA der Zellen durch gefährliche UV-Strahlung geschädigt oder sogar zerstört wird. Das Melanin schützt die Haut, indem es die auf die Haut auftreffende Lichtenergie in Wärmeenergie umwandelt. Durch diese Umwandlung verhindert das Hautpigment, dass die DNA der Zellen durch gefährliche UV-Strahlung geschädigt oder sogar zerstört wird. Die Haut wird durch das Melanin gleichmässig gebräunt.

Rothaarige und somit Träger von MC1R-Genvarianten reagieren anders auf Schmerzreize. Ausschlaggebend ist die Art des Reizes. Auf mechanischen Druck zum Beispiel reagieren rothaarige Menschen unempfindlicher, während Hitze und Kälte ihnen mehr zusetzen als Probanden mit anderen Haarfarben